Vortrag von Steffi Böttger, Leipzig, vom 4. April 2023
Dem einen ist die Romantik der Inbegriff alles Schönen, dem anderen ein Gräuel. Der erste sagt, Romantik ist das große Zauberwort. Er hört das Rauschen der Wälder, das Raunen verborgener Brunnen, alle Stimmen der Nacht und die beglückende Musik des Alls.Anders der zweite: Romantik, sagt er, das ist Formlosigkeit und Unklarheit, Verworrenheit und Überschwang, Mangel an Zucht und Maß. Sie ist unheimlich und geradezu verdächtig. –
Zunächst einmal ist sie eine glänzende Epoche der deutschen Geistesgeschichte und Kunst: Caspar David Friedrich ist Romantik, Carl Maria von Weber und der junge Robert Schumann – Novalis sucht die Blaue Blume, Eichendorffs Taugenichts findet sein Glück, das er zuallererst als Anspruchslosigkeit definiert, und bei E.T.A. Hoffmann irrlichtern Gestalten aus den schlimmsten und komischsten Träumen durch die Welt. Namen wie Clemens Brentano, Achim von Arnim, Heinrich von Kleist verbinden wir damit, ja und selbst der arme Hölderlin muss in unserer Vorstellung als Romantiker herhalten.
Kunst ist für die Romantiker Religion mit den Mitteln der Poesie.
Die Aufklärung hatte zwar Licht gebracht, aber so hell, so klar, so zergliedert, so statistisch aufbereitet wollte man es nun doch nicht im heimeligen Deutschland. Geheimnisse! Wieder lief man in den Städten zusammen, um Propheten zu lauschen, die den Weltuntergang oder den Messias ankündigten. Die Welt, so predigte die Aufklärung, ist transparent und kalkulierbar, vorhersehbar und planbar – nein, war die Antwort des Lesepublikums. Man fand immer mehr Gefallen am Rätselhaften. Man zweifelte am Fortschritt, denn der brachte Kälte, Industrialisierung oder gar Terror, wie das Beispiel der französischen Revolution zeigte, die vernünftig begonnen hatte.
Geheimnisvoll und wunderbar wollte man die Literatur. Phantasien über Geheimbünde und Komplotte erregten die Gemüter in einem Ausmaß, das uns bestens bekannt sein dürfte.
Was aber ist romantisch?
Zunächst einmal kommt der Begriff aus dem Französischen, romantique, und rührt vom, ja Roman ab, nämlich der Ritterdichtung.
Romantisch bedeutet auch: einfühlsam, Gefühle der Liebe und Wärme erzeugend – und eben: die Zeit der Romantik betreffend.
Was aber ist Romantik?
Auch da müssen wir wieder in die romanischen Sprachen, denn auf Schriften, die in der lingua romana verfasst wurden bezog er sich zunächst. Daraus wurde der Roman, im Französischen. Friedrich Schlegel machte aus romanisch dann romantisch. Und das bedeutete nichts anderes als die Abwehr der Antike und alles Klassischen und eine Hinwendung zur eigenen Kultur, die man am schönsten ausgeprägt im Mittelalter zu finden glaubte.
Die romantischen Autoren übrigens bezeichneten sich nie als „romantisch“, sondern eher als „moderne Autoren“.
Die „ganze Romantik“ zu beleuchten, ist hier nicht möglich; es seien denn die Anfänge, die „Frühromantik“, die „Erste romantische Schule“, der wir hier unsere Aufmerksamkeit widmen, unter schnöder Vernachlässigung der sogenannten Heidelberger, Schwäbischen und Hochromantik.
Die Anfänge in Berlin und Jena, getragen von einer kleinen Gruppe von Dichtern, Literaturkritikern, Philosophen – und Frauen.
Zu berichten ist von einem Kreis junger Leute, von denen der älteste 37 Jahre alt war und der jüngste 20. Die Damen schwebten an der oberen Altersgrenze, aber eben kurz darunter.
Sie alle sind hier vorzustellen.
Da waren die Brüder August Wilhelm und Friedrich Schlegel. Der ältere August, gerade 30, Literaturhistoriker, Übersetzer, Schriftsteller und Indologe – Friedrich, von rhetorischem Überschwang, Enthusiasmus und intellektueller Wachheit, Mitte zwanzig, Philosoph und Literaturkritiker.
An ihrer Seite ihre Frauen, die beide bereits ein bewegtes Leben hinter sich hatten.
Caroline, die Frau Augusts, geborene Michaelis, verwitwete Böhmer, nun Schlegel, eine schöne, kapriziöse Frau, sprach fließend Englisch, schon Mitte der Dreißiger.
Dorothea, die Geliebte Friedrichs, geborene Mendelssohn, geschiedene Veit. Lebensgefährtin nur, noch nicht Gattin, das ist wichtig, ein Jahr jünger als Caroline.
Nebenfiguren, aber nicht minder wichtig und verehrt, waren der Philosoph Johann Gottlieb Fichte, schon hoch in den Dreißigern; Ludwig Tieck, ein junger Dichter, und der Freiherr von Hardenberg aus dem nahen Weißenfels, besser bekannt als Novalis, zu dem man pilgerte.
Später kam Friedrich Wilhelm von Schelling hinzu, noch ganz jung an Jahren, Philosoph. Er sollte das schöpferische Ich als das einzig Reale zum Prinzip seiner Philosophie erheben – und später Schlegels Frau Caroline heiraten.
Junge Leute also, vielleicht der Gruppe 47 vergleichbar, die gegen die Moral, die Philosophie, die Literatur der Zeit revoltierten, den Buchmarkt erobern wollten und auch deshalb den Vätern Kälte, eisige Vernunft und Phantasielosigkeit vorwarfen, sich selbst als den Kern und Maßstab der Welt setzten.
Aber der Reihe nach.
Das Hauptquartier der Gruppe befand sich in Jena, von dem Alteingesessene als „Saal-Athen“ sprachen. August Wilhelm jedoch nannte es ein Lumpennest.
Der verehrte Schiller lehrte hier seit 1789, und seit 1794 hatte der Philosoph Fichte einen Lehrstuhl, von dem er aber wegen der Verbreitung atheistischer Ideen fünf Jahre später entfernt wurde; etwa 25 km entfernt lag Weimar, zu Fuß ein Spaziergang, zum angebeteten Goethe, zu Herder oder zu Wieland.
Also, im Juli 1796 kamen der Übersetzer August Wilhelm Schlegel und seine Frau Caroline in Jena an. Die Dame hatte bereits ein aufsehenerregendes Leben hinter sich. Geboren als Tochter des berühmten Orientalisten Michaelis in Göttingen, verheiratet mit dem Arzt Böhmer, der bereits nach vierjähriger Ehe starb, von dem sie aber eine Tochter, Auguste, hatte, Inhaberin eines angedichteten Verhältnisses mit Georg Forster und wegen Verbindung zu den Jakobinern von den Preußen in Haft genommen, die sie 1793 zwei Monate in Königstein und Kronberg im Taunus verbrachte. In den Tagen der Mainzer Republik hatte sich Caroline, wie es in einer Biographie aus dem Jahre 1931 heißt: „ … in der leidenschaftlichen Erregung einer Ballnacht einem blutjungen französischen Offizier hingegeben. Es war ein Rausch – und wir wissen nichts von diesem Erlebnis.“ Nun, heute wissen wir mehr, der junge Mann trug den Namen Jean-Baptiste Dubios-Crancé. August Wilhelm, den sie aus Göttinger Tagen kannte, nahm sie nach ihrer Haftentlassung auf, brachte sie nach Leipzig, später nach Lucka, wo sie einen kleinen Sohn von Dubois-Crancé zur Welt brachte, der jedoch nach zwei Jahren starb.
Caroline blieb in Deutschland als „leichtfertige Person“, „dämonische Kreatur“ und Demokratin unerwünscht. Der Besuch ihrer Heimatstadt Göttingen wurde ihr verboten, und selbst die Residenzstadt Dresden durfte sie nicht betreten.
Auch aus finanziellen Gründen heiratete sie August Wilhelm 1796, und 1931 konnte man lesen: „Die tiefe Dankbarkeit Carolines für ihren Retter…war gewiss nicht das Einzige, was ihr Verhältnis zu ihm gestaltete.“
August Wilhelm selbst, nach einer Hauslehrerstelle in Amsterdam, war nun als Kritiker, Rezensent und Übersetzer tätig und erhielt 1798 eine Professur an der Universität in Jena.
Gut, die ersten Personen waren eingetroffen, aber es fehlten noch einige. Die folgten.
In Berlin lebte sein jüngerer Bruder Friedrich, Philosoph, Kritiker und Literaturhistoriker. Der schrieb seit einigen Jahren für die Zeitschrift Deutschlanddes wie er ebenfalls von der französischen Revolution begeisterten Johann Friedrich Reichardt. Das sicherte ihm seinen Lebensunterhalt.
In dieser Zeitschrift erschien 1796 aus seiner Feder eine scharfe Kritik der Gedichte Friedrich Schillers, für dessen Musenalmanach „Horen“ auch August Wilhelm ständiger Mitarbeiter war, und den Friedrich in seinen Studententagen eigentlich verehrte. Schiller antwortete mit einem Angriff in den „Xenien“, Friedrich attackierte daraufhin die „Horen“ – ein Jahr später war der Bruch Schlegel – Schiller perfekt. Später hieß es, Schiller habe angefangen, in den „Xenien“ sachte geplänkelt, Friedrich einen „kalten, unbescheidenen Witzling“ geheißen. Egal, man kann wohl einfach davon ausgehen, sie mochten sich nicht, und Schiller schrieb an August Wilhelm: „Es hat mir Vergnügen gemacht, Ihnen …zu einer Einnahme Gelegenheit zu geben, wie man sie nicht immer haben kann, da ich aber annehmen muss, dass mich Herr Friedrich Schlegel zu der nämlichen Zeit, da ich Ihnen diesen Vorteil verschaffe, öffentlich deswegen schilt,…, so werden Sie mich für die Zukunft entschuldigen. Und um Sie, einmal für allemal, von einem Verhältnis frei zu machen, das für eine offene Denkungsart und eine zarte Gesinnung notwendig lästig sein muß, so lassen Sie mich überhaupt die Verbindung abbrechen…“
„Wir verehren und lieben Sie so aufrichtig, schrieb ihm daraufhin Caroline, daß diese grade und feste Gesinnung uns auch auf einen graden Weg führte, wenn noch so viele anscheinende Kollisionen da waren.“ Das war eine handfeste Lüge, denn sie mochte Schiller nicht und er die „Madame Luzifer“, wie er sie nannte, noch weniger.
Goethe hingegen mochte August Wilhelm, ließ sich seine Übersetzung von Shakespeares „Romeo und Julia“ sehr gefallen, urteilte: „ein sehr guter Kopf, lebhaft, tätig und gewandt. Die Gegenwart August Wilhelm Schlegels trägt nicht wenig dazu bei, die Gesellschaft in Jena lebhaft und unterhaltend zu machen.“ Parteinahme war nicht Goethes Sache, Streitigkeiten mochte er nicht, aber hier ließ er sich Zeit, um wenigstens den Frieden zwischen August Wilhelm und Schiller wieder herzustellen, so dass eine Zuarbeit für die Horen gesichert war.
Aber zurück zu Friedrich Schlegel, wir wollen doch die Gruppe endlich in Jena vereinigt sehen.
Nein, noch nicht, noch saß Friedrich in Berlin. Wie nebenbei erlernte er nicht nur verschiedene alte europäische Sprachen, sondern auch Sanskrit. Gerade hatte er Dorothea Veit kennengelernt. Im Salon von Henriette Herz.
Dorothea war die zweite Tochter von Fromet und Moses Mendelssohn (also die Tante von Felix Mendelssohn Bartholdy) und hieß eigentlich Brendel. Mit vierzehn wurde sie verlobt, mit achtzehn verheiratet. Der Gatte, Simon Veit, zehn Jahre älter. Gerade zwei Söhne von vieren überlebten ihre Kindheit.
Auch in ihrer Ehe gab es eine „Affaire“, mit einem jungen gutaussehenden Franzosen, Eduard d`Alton (selbst Goethe war von ihm bezaubert), in den auch ihre jüngere Schwester Henriette verliebt war. D´Alton reiste weiter, zurück blieb Dorothea, ungeliebt in ihrer kühlen und schalen Vernunftsehe, oder, wie Rahel Levin es ausdrückte: „Und nun wohin, mit dem entsetzlichen Vorrat, mit dem Apparat von Herz und Leben!“
Und da begegnete ihr nun eines Tages Friedrich Schlegel, schlank, noch, das Haar geschnitten, ungekräuselt und ungepudert (das zeigte seine republikanische Gesinnung), wechselhaft und polemisch. Sein Freund, der Theologe Schleiermacher beschrieb ihn als einen Mann, dem das Sanfte und Schöne wenig Eindruck machte, bei Frauen, er liebte große starke Züge. Da musste ihm die Veit schon auffallen, denn die war weder schön, noch sanft. Ihn also zog das Männlich-Starke an Dorothea an, sie liebte seine Mädchenhaftigkeit, seine femininen Züge, seine Kindlichkeit.
Zwei Jahre später ließ sie ihre Ehe mit Veit vor einem Rabbinatsgericht aufheben und verließ ihn mit ihrem jüngsten Sohn. Das war übrigens keine Seltenheit, viele der jüdischen Salondamen ließen sich im Ausgang des 19. Jahrhunderts scheiden – aber keine war eine Tochter Moses Mendelssohns.
Inzwischen aber arbeiteten August Wilhelm und Friedrich, noch räumlich getrennt, an ihrer Zeitschrift, dem „Athenäum“, einem ehrgeizigen Vorhaben, das das deutsche Geistesleben verändern sollte. Über zwei Jahre gingen Briefe und Sendungen mit Druckfahnen zur Korrektur, Berichte über die Arbeit zwischen Jena und Berlin hin und her. Erst sollte die Zeitschrift „Herkules“ heißen, später „Schlegeleum“ – man einigte sich auf „Athenäum“. Ein wildes Aufbegehren der Phantasie gegen die Vorherrschaft der Rationalität, eine Ohrfeige den zopfigen Vertretern der Spätaufklärung, die, das darf man nicht vergessen, den Buchmarkt beherrschten.
Ja, wie ging es nun weiter?
Dorothea saß allein in einer halbleeren Wohnung am Rande Berlins („Mein Mut hat etwas von der Spargelnatur an sich; je öfter er abgeschnitten wird, desto dicker wächst er.“), Friedrich bastelte am Athenäum, so gut allein sein konnte er nicht, aber Dorothea heiraten? „Uns bürgerlich zu verbinden, ist eigentlich nie unsere Absicht gewesen…“ – zumal sie nicht die einzige Frau in seinem Leben in Berlin war.
Er schrieb erst einmal die „Lucinde“, ein langatmiges, unleserliches Roman-Monstrum ohne Handlung, das aber von vielen Literaturwissenschaftlern sehr geschätzt wird, weil, wie Günter de Bruyn es ausdrückt, „es den interpretationslüsternen unter ihnen viele Möglichkeiten zu gelehrten Anmerkungen bietet.“ Friedrich verwertete darin sein Liebeserlebnis mit Dorothea, einer Frau, die Mann und Kinder verlässt, um in Libertinage mit einem Jüngeren zusammenzuleben.
Ein Skandal! Die Welt verurteilte den Roman und den Verfasser. Noch dreißig Jahre später überlegten Dresdner Damen, ob sie Schlegel empfangen dürfen.
Ein Ausbund der Schamlosigkeit, so hieß es, Lucinde ohne jene „fatalen Kleider“, die „Julius oft von der Geliebten gerissen“; Lucinde mit ihren „schwellenden Umrissen“, dem Gestammel in den Armen des Geliebten – jeder Eingeweihte sah die hingegossene Veit vor sich.
Und als Brentano zwei Freunden den Roman vorlas, äußerten die tiefe Abscheu gegen „Madame Veit, das gemeine, hässliche Judenweib“.
Die Arbeit am Athenäum drängte, August Wilhelm und Caroline wollten Friedrich endlich bei sich in Jena haben, und so schien es das Klügste zu sein, zunächst ihn und wenige Wochen später Dorothea aus dem Schussfeld in Berlin zu bringen.
Am 6.10.1799 – in Europa tobte der Zweite Koalitionskrieg Frankreichs gegen das Heilige Römische Reich (mit Ausnahme Preußens) – also am 6. Oktober kam Dorothea in Jena an, und da haben wir sie im Kern beisammen: die Clique. Die Romantiker.
Und jetzt wurde es lustig.
Im Döderleinschen-Haus am Löbdergraben wohnten im Parterre Dorothea mit ihrem Sohn Philipp, die Schlegels über ihnen und Friedrich oben im Dachgeschoß.
Das Haus existiert nicht mehr, heute findet man in der Straße eine Städtische Begegnungsstätte, eine Fahrradwerkstatt, mehrere Friseure und, jawohl, einen Büro- und Sprachenservice.
In der bereits zitierten Biographie von 1931, verfasst von der Philosophin Margarete Susman, liest man: „ In diesem Haus, in dem sich damals der ganze Romantikerkreis konzentrierte, lernte sie (Dorothea) erst das eigentliche romantische Leben kennen.“
Was aber war das „eigentliche romantische Leben“?
Der verehrte Ludwig Tieck erschien im Winter mit seiner Frau Amalie, der zwanzigjährige Clemens Brentano studierte (nach Bergwissenschaften) nun Medizin an der Universität Jena und war oft zu Gast, und mit dem aus dem nahen Weißenfels oft anreisenden Friedrich von Hardenberg waren nun endlich alle Protagonisten der Frühromantik in Jena versammelt.
Man schrieb tagsüber, gut, die Frauen mussten sich auch um die Haushalte kümmern, und am Gelde mangelte es an allen Ecken, aber am Abend fand man sich zu heiterer Geselligkeit, las vor, was man am Tage produziert, und was andere veröffentlicht hatten.
Schillers Glocke fand Zuhörer, die, wie Caroline ihrer Tochter schrieb, vor Lachen fast von den Stühlen gefallen sind. Und flugs wurde von August und Tieck eine Parodie ersonnen, die eine andere Institution der deutschen Literatur, nämlich Thomas Mann, „…unangebracht bis zur Schnödigkeit“ fand.
Kritik des Küsters
Wir Küster, würd´ger Herr, sind hoch erfreut,
Daß Sie so schön der Glocken Lob gesungen;
Es hat uns fast wie Festgeläut geklungen.
Nun haben Sie sich etwas weit zerstreut,
Und dabei doch den Hauptpunkt übergangen:
Die Klöpfel mein ich, die darinnen hangen.
Denn ohne Zung im Munde – mit Respekt
Zu sagen – müsste ja der Pfarrer selbst verstummen.
So, wenn kein Klöpfel in den Glocken steckt,
Wie sehr man auch am Seile zerrt und reckt,
Man bringt sie nicht zum Bimmeln oder Brummen.
Überhaupt hatten sie es auf den armen Schiller abgesehen: hier ein Epigramm mit dem Titel Gesicherte Unsterblichkeit:
So lang es Schwaben gibt in Schwaben
Wird Schiller stets Bewundrer haben.
Oder:
Wenn jemand „Schoße“ reimt auf „Rose“,
Auf „Menschen“ „wünschen“ und in Prose
Und Versen schillert: Freunde wißt:
Dass seine Heimat Schwaben ist.
Oder zum Erscheinen der Briefe Goethes und Schillers:
Gar schön grüßt Goethe Schillers liebe Frau;
Die Gute grüßt; sie grüßt und hört nicht auf zu grüßen,
Dreihundertsechzigmal! Ich zählt es ganz genau:
Vier Bogen füllt es an, der Käufer muss es büßen.
Den Gipfel der Parodienstreiche stellt wohl ihre Erwiderung auf Schillers Lob der Frauen dar:
Ehret die Frauen! Sie stricken die Strümpfe,
Wollig und warm, zu durchwaten die Sümpfe,
Flicken zerrissene Pantalons aus;
Kochen dem Manne die kräftigen Suppen,
Putzen den Kindern die niedlichen Puppen,
Halten mit mäßigem Wochengeld Haus.
Doch der Mann, der tölpelhafte
Findt am Zarten nicht Geschmack.
Zum gegorenen Gerstensafte
Raucht er immerfort Taback,
Brummt, wie Bären an der Kette,
Knufft die Kinder spat und fruh;
Und dem Weibchen, nachts im Bette,
Kehrt er gleich den Rücken zu.
Goethe, Goethe hingegen wurde verehrt. Natürlich kursiert die Geschichte, Tieck habe beim Besuch in Weimar, als Goethe zu einem Gespräche nicht bereit war, gefragt, was denn dann seine Besichtigung koste.
Dennoch, man liebte Goethe, und Rezensionen in den Athenäums-Nummern fielen stets jubelnd und geradezu marktschreierisch aus. Den Meister freute es, wenn er wieder einmal so vorzüglich und seinem Range entsprechend verstanden wurde. Und natürlich wurde das Leben in Jena um ein Vielfaches anregender. Zudem empfand es der alternde Dichter, dem es periodisch an Inspiration fehlte, motivierend, mit den jungen Leuten umzugehen (na gut, so jung waren sie alle nicht mehr, aber vom Impetus her schon). An seinen Freund Meyer, Kunscht-Meyer, schrieb er:
Denn freilich auf junge Leute müssen wir denken, mit denen man sich in Rapport und Harmonie setzen kann… von älteren ist nichts zu hoffen.
Doch zurück zu unserer leidigen Frage, wie lebte man denn nun „romantisch“? Aus den Briefen kann man ersehen, dass ständig Leute an- und abreisten. Man kann den Briefen auch entnehmen, woran man gerade arbeitete. Aber gibt es ein „romantisches“ Alltagsleben?
Bei Dorothea lesen wir:
Ja, lieber Freund, Sie sollten herkommen; wenn es so recht kunterbunt hergeht mit Witz und Philosophie und Kunstgesprächen und Herunterreißen. Dabei war es gerade für sie aus der großen Stadt Berlin in der doch recht kleinen thüringischen Stadt nicht einfach – Wachparaden, Schloss, Oper, breit angelegte Straßen und hohe Bürgerhäuser gab es hier nicht. Das Essen war anders – grüne Klöße, Bratwürste, Glitschkuchen, was aber gar nichts über die Qualität der Berliner Küche aussagt! – und der Dialekt! Weitestgehend unverständlich.
Caroline wurde da schon etwas konkreter. Da ist die Rede davon, dass sie täglich 15-18 Leute beköstigen müsse. Aber: meine Köchin ist gut, ich aufmerksam, und so geht alles aufs Beste. Bevor Gäste kommen, schrieb sie, muss man große Wäsche halten und Vorhänge aufstecken, bis zum lahm werden. Erlaubten es Haushalt und Kinder schrieben die beiden Frauen: Caroline half beim Übersetzen, Dorothea schrieb an ihrem Roman.
Jeder Spaß, der am Abend beim Wein ersonnen worden war, kam flugs in die nächste Nummer des Athenäums und wurde von Kollegen, Neidern und Gegnern gelesen. Natürlich konnte dies unziemliche Treiben nicht unbeobachtet bleiben. Jede Nummer des Athenäums, versehen mit Beiträgen befreundeter Kollegen, erregte größeres Aufsehen.
Im August 1800 erschien das letzte Heft des Athenäums, angegriffen von allen Seiten, aus Weimar von Schiller: „Egoistische und widerwärtige Ingredienzien“, und von Goethe „allgemeine Nichtigkeit“. Voss warnte vor dem: „litterarischen Freibeuternest, das sich in Jena eingenistet hat und vor dem Umgang mit dem nichtigen und niedrig handelnden Friedrich Schlegel“. Und selbst der alte Wieland im nahen Oßmannstedt resignierte: „Es sind grobe, aber witz- und sinnreiche Patrone, die sich alles erlauben, nichts zu verlieren haben, nicht wissen, was erröthen ist, und mit denen man sich beschmutzen würde, wenn man auch den Sieg über sie erhielte, welches doch beinahe unmöglich ist, da sie, auch geschlagen und niedergeworfen, gleich wieder aufstehen und es nur desto ärger machen würden.“
Selbst die tapfere, und doch einiges gewöhnte Caroline hatte mittlerweile solche Angst vor jenem öffentlichen Zetermordio, dass es ihr unmöglich war, die neue Lieferung des Athenäums aufzuschlagen. Kurz, es war ein entsetzlicher Krieg.
Dazu August Wilhelm: „Man haßt uns – gut! – man schimpft auf uns – desto besser! – man schlägt Kreuze vor uns wie vor Lästerern, Jakobinern, Sittenverderbern – Gott sey gepriesen! Das gelingt über alle Erwartung. Diese Kontensionen, in denen sich´s denn doch verräth, dass man sich leider vor uns fürchtet, unterhalten uns zwischen ernsten Arbeiten. So benimmt sich ein goldenes Zeitalter, sagen wir uns, dem sein Untergang angekündigt wird.“
Dem publizistischen Scharmützel folgten Prozesse und Prozessandrohungen, es kam zu weiteren Gerüchten aus dem Hinterhalt und zu amtlichen Vorgängen und Verlautbarungen, wie etwa dem Hannover Reskript vom September 1800, das namentlich dem Sittenverderber Friedrich Schlegel jeglichen Besuch Göttingens untersagte.
Wahrscheinlich hätte ein Kreis wie der am Löbdergraben solche Invektiven ausgehalten, wäre er im Kern gefestigt gewesen. Aber immer größere interne Spannungen, Intrigen und Eifersüchteleien begannen, die schöne Eintracht zu zerstören. Die schöne Eintracht, die es vielleicht so nie gegeben hatte.
Da war zunächst August Wilhelms Korrektheit, das Penible seines Wesens, der Hofmeisterton, der allen auf die Nerven ging. Da war Friedrichs Unfähigkeit, sich zu mäßigen, sein völlig unentwickelter Sinn für Praktisches und Geld (Herr Friedrich mit der leeren Tasche nannte ihn Brentano).
Novalis war inzwischen an seiner Tuberkulose gestorben, und Tieck, den man verehrte – dessen Frau Amalie, Malchen aber, wie Caroline es ausdrückte, missfiel, sie machte eine schlechte Figur, man hielt sie allenthalben für das Unbegreifliche an Tieck, kurz, Tieck fühlte sich nicht angenommen.
Es waren zuvörderst, man muss es leider sagen, die beiden Frauen, die dem herrlichen Miteinander ein Ende bereiteten.
Caroline verliebte sich in Schelling. Der, 12 Jahre jünger, fand nichts dabei, sie dem verehrten August Wilhelm abspenstig zu machen – wir erinnern uns: das Ich als Mittelpunkt der Welt.
Tieck, der glaubte, sein Arkadien in Jena gefunden zu haben, wurde in die Spannungen mit einbezogen:
„Sonst macht Schelling der Schlegel die Cour, dass es in der ganzen Stadt einen Skandal gibt, die Veit dem Wilhelm Schlegel und so alles durcheinander. Friedrich ist allen mit der „Lucinde“ lächerlich … Es ist zu bedauern, dass diese Menschen von den göttlichen Anlagen zu wahren Affen durch die abgeschmackten Weiber werden, denn sei nur überzeugt, dass die Schlegel eigentlich die Ursach aller Zänkereien ist, in welche die beiden jetzt verfangen sind… Die Veit ist unbeschreiblich brutal…man könnte ordentlich juvenalisch über diese abgeschmackten Huren werden.“
Eiligst brach er auf, weg aus Jena, nach Hamburg, zu einem zehnjährigen unsteten Wanderleben.
Die sensiblen Schöngeister schlugen aufeinander ein, als seien sie soeben von der nächsten Baustelle entronnen. Die kleine Republik von Despoten, urteilte Dorothea, dieses Haus voller Originale, die sich immer zanken, wie kleine Buben.
Die Damen, so verschieden voneinander, entdeckten plötzlich einen Hass, als hätte es das vergangene Jahr nie gegeben.
Caroline, die ebenso wie Dorothea den philosophischen Diskursen nie ganz folgen konnte, an Novalis schrieb sie einmal: „Sie glauben nicht, wie wenig ich eigentlich von Eurem Wesen begreife, wie wenig ich eigentlich verstehe, was sie treiben“ – Caroline konnte dies stets besser überspielen als Dorothea, die nicht so recht klarkam mit den Begriffen, der es von jeher mangelte an jenem Selbstbewusstsein und jener Dreistigkeit, die nur schöne Frauen besitzen, und die auch die Religionsexperimente nicht nachvollziehen konnte.
Sie war empört, als sich Caroline Schelling zuwendete und erkannte, dass August Wilhelm wohl nie so geliebt wurde, wie es ihm zustünde. Zudem betrachteten sich auch Auguste, Carolines Tochter, mit Schelling als so gut wie verlobt – so ganz klar ist nicht, wer nun mit wem. Allen Schmutz, allen Klatsch, den die Tochter Moses Mendelssohns in Berlin als geschiedene Frau und Lucinde über sich ergehen lassen musste, häufte sie nun auf Caroline.
„Hätte Wilhelm sich nicht vor Friedrich geschämt“, so schrieb sie an Schleiermacher, „so wäre zwischen den dreyen alles recht friedlich und aufgeklärt zugegangen, Caroline hätte heute einem, morgen dem anderen zugehört, und irgendein hübsches Stubenmädchen oder gar Auguste selbst, hätte die Ehe en quatre vollständig gemacht.“
Caroline, über Dorothea geifernd: „Wenn sie nur jemand totschlagen würde, ehe ich stürbe“, reiste Schelling nach, gemeinsam mit ihrer Tochter, schrieb verständnisfordernde Briefe an ihren Ehemann, die gar nicht nötig gewesen wären, hatte doch erstens ihre Ehe stets auf gegenseitiger Freiheit beruht, und befand sich doch August Wilhelm zweitens gerade mit seiner Geliebten, der Schauspielerin Friederike Unzelmann, in Berlin.
Friedrich mischte sich ein, ohne Mandat, keiner hatte ihn zum Anwalt seines Bruders berufen: Caroline wolle doch nicht etwa mit beiden Männern… da starb Auguste, Carolines fünfzehnjährige Tochter an der Ruhr.
August Wilhelm liebte das letzte von Carolines Kindern über alles. Er hatte ihr Rechnen beigebracht, hatte ihr beim Griechischen geholfen – nun wurde er fast wahnsinnig bei der Nachricht. Alle am Löbdergraben liebten Auguste und entsetzten sich über ihren Tod.
„Denken Sie sich“, aber teilte Dorothea Schleiermacher mit, „die gute Auguste musste zum Sühneopfer so viel fremder Schuld werden. Die Mutter … ist gefasster und gesunder, als es uns möglich schien. O diese Frau!“
Und im Frühjahr 1801, als Caroline in ein leeres Haus am Löbdergraben zurückkehrte, Friedrich und Dorothea hatten sich inzwischen eine andere Unterkunft gesucht, geriet das Ganze zu einem makabren Streit über zerbrochene Tassenhenkel, gesprungene Gläser und zerschlagenes Porzellan. Es fehlte ein Buch – Friedrich musste es entführt haben – das Klavier sei mit Flecken übersät und auf den Möbeln seien Kratzer.
Noch Jahre nach dem Gezänk, Caroline war schon tot, beharrte Dorothea immer noch darauf, Caroline habe damals nicht die Wahrheit gesagt, „Hausrath und Möbel seien nicht verdorben, alle Zimmer sauber und ordentlich!“
Aber, hatte Caroline gemeint, das läge eben an Dorotheas „starkem Mißgefühl ihrer Nationalität“ – also an ihrem Judentum – und mittlerweile genügte ihr einfaches Erschlagen nicht mehr. Nein, nun möge man Dorothea ersäufen.
In jenem Sommer 1801, nachdem mit dem Frieden von Lunéville für das Heilige Römische Reich der Zweite Koalitionskrieg beendet wurde und endlich in Europa der Weg für einen allgemeinen Frieden gebahnt schien, in jenem Sommer erlebte Jena den Exodus seiner fruchtbarsten und berühmtesten Gelehrtenköpfe: Novalis, der als Erster forderte: Die Welt muss romantisiert werden, war tot.
Friedrich und Dorothea zogen nach Paris. Einfacher wurde es nicht für sie mit ihm. Sie musste ihn mit Freundinnen teilen, wurde ins Vertrauen über seine Liebeshändel gezogen, er besuchte Gesellschaften, sie musste die Gläubiger hinhalten. Langweilig wurde es nie mit ihm, aber seine Kälte und Anmaßung setzten ihr zu. Dennoch heiratete man und trat gemeinsam zum katholischen Glauben über. Zunächst Publizist im Dienste der Habsburger, geisterte er noch auf dem Wiener Kongress als antipreußisches konservatives Schreckgespenst durch die Salons und propagierte mit größtem Eifer sein Ideal eines deutschen Ständestaates. Wirklich berühmt machten ihn erst seine Vorlesungen in den zwanziger Jahren des 19. Jahrhunderts zur Philosophie der Geschichte, und über die Jenaer Zeit meinte er: es sei einem damals ergangen wie immer, wenn das Blut und die ganze Lebenskraft zu sehr zu Kopfe steigen.
Ludwig Tieck, der „König der Romantik“, wie ihn Hebbel nannte, übersetzte in späteren Jahren, gemeinsam mit seiner Tochter Dorothea, die neben Spanisch auch Englisch und Griechisch vorzüglich lesen und sprechen konnte, die letzten Werke Shakespeares, in Dresden, auch ein Schlangennest, aber ein königliches, wurde er der Dichterfürst genannt – eine wahre Heimstatt jedoch konnte er nicht mehr finden.
August Wilhelm und Caroline trennten sich, und ließen sich mit der tätigen Beihilfe Goethes scheiden. Caroline heiratete Schelling, und wie die oben bereits zitierte Margarete Susman wusste: „Vom Augenblick ihrer Verbindung an Schelling herrscht in ihr vollkommene Ruhe. Jeder ihrer Briefe drückt diesen Frieden aus. In Leben und Arbeit mit ihm erblüht sie noch einmal zu ihrer letzten und doch überschwänglichsten Blüte.“
Clemens Brentano, eben 22-jährig, ging nach Göttingen zum Studium, wo er Achim von Arnim kennenlernte, mit dem er später eine vom Vorbild Jena geprägte ähnliche Wohn- und Arbeitsgemeinschaft bildete.
Als er, so notierte Gustav Schwab später Brentanos Erinnerungen, als Jenenser Student Tieck das erste Mal gesehen habe, hätte er vor Respekt geweint, und wenn die beiden Schlegel, Tiecken in der Mitte, über die Straße gegangen, wäre es ihm vorgekommen, als ob Gott der Vater von Gott dem Sohn und Gott dem heiligen Geist spazierengeführt würde.
Und August Wilhelm? Den ereilten verschiedene neue Leidenschaften. In Berlin verliebte er sich zunächst in die Schwester Tiecks, Sophie, die gerade mit dem Sprachwissenschaftler Bernhardi verheiratet war. Nach seiner Ablösung durch einen estnischen Gutsbesitzerssohn, wurde er Begleiter und Freund der Madame de Stael, Hauslehrer ihrer Kinder und bezog mit ihr Schloß Coppet, auf dem sie sozusagen unter Hausarrest lebte.
Mit dem Alter wuchs seine Eitelkeit und er wurde immer mehr zur Zielscheibe des Spottes.
Seine erstmalig 1797 erschienenen Übersetzungen der wichtigsten Werke Shakespeares gehören jedoch zum Revolutionärsten der Übersetzungsgeschichte. Anhand seiner Übersetzung des Sommernachtstraums und im Vergleich zu früheren Übersetzungen, ist nachzuvollziehen, worin das Epochale seiner Übersetzungen bestand.
Schon in früheren Jahren hatte er gemeinsam mit Gottfried August Bürger an einem Sommernachtstraum-Rudiment gearbeitet, und zwar im Geschmack seiner Zeit, nämlich in Alexandrinern, dem damals gültigen Versmaß hoher Dichtung.
In seiner eigenen Übersetzung gelang es ihm, auch im Gegensatz zur vier Jahrzehnte älteren Wielandschen Blankvers-Übersetzung, das Fremde als Fremdes anzuverwandeln zur Bereicherung des Eigenen, nämlich im Versmaß des Originals, verwandelt in die eigene Sprache – das stammt nicht von mir, es ist ein Zitat des wohl wichtigsten zeitgenössischen Shakespeare-Übersetzers, des 2020 verstorbenen Frank Günthers.
Andererseits aber, und hier tun sich Abgründe auf, meinte August Wilhelm in einem Brief an Tieck:
Ich hoffe, Sie werden in Ihrer Schrift unter anderm beweisen, Shakespeare sey kein Engländer gewesen. Wie kam er nur unter die frostigen, stupiden Seelen auf dieser brutalen Insel!
Zwanzig Jahre später kam es abermals zu einer Zusammenarbeit mit Tieck: das Großprojekt der 1825 erstmals erschienenen Schlegel-Tieckschen-Shakespeare-Gesamtausgabe wurde in Angriff genommen. Wobei Tieck nicht selbst übersetzen durfte. Das besorgten seine Tochter Dorothea und Wolf Graf Baudissin.
Nicht einmal ein Jahr hatte die Gemeinschaft der Frühromantiker gehalten, und dennoch hatte sie enorme Ausstrahlung auf die weitere Entwicklung der Literatur, Malerei und später auch der Musik Europas. Eine Erfolgsgeschichte – trotz aller Missklänge und Irritationen. Geschmäht von den einen, zitiert, benutzt und weitergedacht von den anderen.